Unsere Reisen - mit spannenden Momenten

Es gibt einiges zu sehen. Wir freuen uns auf euren Besuch. Bettina und Bernhard Rüegger

Rundreise durch Sizilien und die Liparischen Inseln

Samstag 4. Juni 2011

Abfahrt Winterthur 06.40 Uhr. Im Gotthardtunnel hat ein Lastwagen eine Panne, deshalb fahren wir über den Pass. Um Lugano regnet es in Strömen. In Mendrisio wird noch einmal getankt. Ankunft im Hafen Genova um 16.40 Uhr. Als etwa viertletztes Auto fahren wir erst nach um 21.00 rückwärts auf die Rampe der Fähre, die Warterei war ziemlich nervig. Erholsame Nacht in der Kabine.

Sonntag 5. Juni 2011

Abends kurz nach 18.00 Uhr verlassen wir dafür fast als erste die Fähre. Durch den ruhigen Sonntagsverkehr von Palermo fahren wir zum Campingplatz „La Playa“ in Isola delle Femmine. Hier ist es gemütlich und sehr ruhig. Das Nachtessen im Restaurant kostet für beide zusammen weniger als 30 €.

Montag 6. Juni 2011

Heute wird Palermo besichtigt. Zuerst braucht‘s für die Busfahrt inkl. ewigen Wartens beim Umsteigen ca. 1,5 Std. Wir besichtigen den Palazzo Reale, die Eremiti-Kirche und die Kathedrale. Mittagessen in einer Trattoria mit super Spaghetti Vongole. Wir bummeln weiter durch den bazarähnlichen Markt. Das Wetter ist ziemlich durchzogen, manchmal regnet es etwas. Mit einem verhinderten Rennfahrer als Buschauffeur geht es gegen Abend rassig zurück zum Camping.

Dienstag 7. Juni 2011

Um 09.30 verlassen wir den Camping und fahren nach Monreale. Vor der Ortschaft jagt uns das GPS auf eine fürchterliche Irrfahrt durch Strässchen und Feldwege. Zum Glück finden wir doch noch den richtigen Parkplatz. Im Monreale besichtigen wir den berühmten Kreuzgang und die Kathedrale. Hier hat es schon ziemlich viele Touristen. Weiter geht’s der Nordküste nach bis Cefalú. Direkt am Meer gelegen mit sehr malerischen Altstadt und normannischer Kathedrale. Auf der schönen Piazza machen wir Pause. Nach einem ausgiebigen Einkauf in einem Shoppingcenter geht’s ins Gebirge, in den Le Madonie Naturpark. Wir lassen den Nebel hinter uns und übernachten einsam auf der Piano Battaglia ca. 1‘600 m. hoch.

Mittwoch 8. Juni 2011

Nach einer Nacht mit Windgeräuschen und Kuhglockengebimmel wachen wir zeitig auf. In knapp 2 Std. besteigen wir den Pizzo Carbonara (1979 m), den zweithöchsten Berg Siziliens. Es ist steinig und sehr einsam. Trotz Dunst ziemliche Fernsicht und eiskalter Wind. Zurück beim Womo geht es weiter Richtung Süden. In Calasciabetta bei Enna machen wir unfreiwillig eine Bergstadt-Rundfahrt durch engste Gassen. Gegen Abend landen wir auf einem Agrotourismo-Camping bei Piazza-Armerina..Für 30 € pro Person Übernachtung inkl. Nachtessen. Folgendes wird dafür geboten: 16 verschiedene Antipasti auf 16 Tellern, Ravioli und Gnocchi, Schaffleisch, Dolci, Wein, Wasser, Digestiv und Café. Vollgegessen bis zum Rand gehen wir schlafen.

Donnerstag 9. Juni 2011

Besichtigung der Villa Romana del Casale. Hier befinden sich erstklassige römische Mosaiken, unter anderem die berühmten Bikinimädchen. Leider ist nur ein Teil offen. Bernhard kauft noch ein Buch, damit wir auch wissen, was wir verpasst haben, Wir fahren anschliessend weiter durch die schöne Landschaft nach Caltagirone, die Keramikstadt. Die Treppenstrasse zur Hauptkirche ist ganz mit Keramik verkleidet. In einer kleinen Kirche gibt es ein witziges Keramik-Miniaturen-Museum. Am Nachmittag geht’s weiter nach Catania zum Camping Ionia. Unser Platz ist direkt über dem Meer. Hier können wir während unserer Vulkantour das Womo für 7 € pro Nacht bewacht stehen lassen.

Freitag 10. Juni 2011

Am Morgen stellen wir das Womo auf den Parkplatz und marschieren schwer beladen 600 m zur Bushaltestelle. Der Bus 935 bringt uns bis 100 m vor das Hotel Gresi im Zentrum Catanias. Hier können wir unser Zimmer schon beziehen. Ohne Gepäck machen wir dann eine ausgiebige Stadtbesichigung. Um 19.00 Uhr ist Besammlung der Reisegruppe für die Vulkantour im Hotel Gresi. Es stellt sich heraus, dass wir nur zu viert sind: der italienische Reiseleiter Turi, der Londoner Derek, Bettina und Bernhard. Ab jetzt müssen wir uns primär in Englisch unterhalten. Gemeinsam gehen wir in einem Strassenrestaurant essen und lernen uns näher kennen.

Samstag 11. Juni 2011

Heute geht’s von Catania mit einem Mini-Van nach Milazzo, dann mit dem Schnellboot weiter nach Vulcano. Wir deponieren unser Gepäck in einer Bar am Hafen und kraxeln auf den grossen Krater. Oben haben wir eine super Aussicht auf die umliegenden Inseln. Wir passieren dampfende Fumarolen und stinken nachher nach Schwefel. Wieder unten angekommen, sehen unsere Wanderschuhe um Jahre gealtert aus. Nach einer Runde am Schlammbad und am geschlossenen Museum vorbei fahren wir weiter nach Lipari. Wir beziehen Quartier im Hotel La Zagara. Wunderschön gelegen, sehr ruhig im Ortsteil Canneto. Es gibt ein ausgezeichnetes Nachtessen im Rest. La Bussola (Spaghetti, Schwertfisch).

Sonntag 12. Juni 2011

Mit dem Bus fahren wir nach Quattropani im Norden. Wanderung von den farbigen Kaolingruben Cave di Caolina an die Küste zu einem ehemaligen römischen Hafen (?), wo wir Hobby-Archäologie betreiben. Weiter geht’s zu den architektonisch verschandelten Terme di San Calogero, wo schon die Griechen badeten. In einer Bar (ohne Brot) in Pianoconte machen wir Mittagsrast. Dann geht der Weg steil hinunter nach Lipari. Wir besichtigen die Akropolis, das Museum ist leider geschlossen. Im Kreuzgang neben der Kirche wurde schon im Mittelalter Recycling mit griechischen und römischen Säulen betrieben. Es gibt auch ein kleines griechisches Theater mit einem wunderschönen Blick auf den alten Hafen. Bummel durch die schöne Altstadt von Lipari. Zum Znacht Pizze im La Bussola.

Montag 13. Juni 2011 Stromboli ▲900 m ▼900 m

Fahrt mit dem Tragflügelboot nach Stromboli. Unser neues Hotel heisst La Ossidiana, direkt am Hafen. Ausgiebige Rundtour durch die Ortschaft, nachher lange Siesta (Spaghetti mit schwarzer Tintenfischsauce). Bei der Kirche werden Gruppen von 20 Leuten gebildet und mit verschiedenfarbigen Helmen ausgestattet. Kurz vor 18.00 Uhr beginnt der steile Aufstieg auf den Vulkan Stromboli mit einem amerikanischen Bergführer. Es ist schwül, Bernhard’s Schweiss läuft in Strömen. Nach ca. 2 Std. sehen wir erstmals einen aktiven Krater. Unterdessen ist es fast dunkel und wir beobachten eine kleine Eruption von rotglühender Lava. Dann bleibt es lange ruhig. Zuoberst auf dem Gipfelbereich stehen wir im dichten Nebel. Eine weitere Eruption kann man nur hören. Ca. 21.30 beginnt der Abstieg in völliger Dunkelheit durch die alte Sciara. In feiner Asche rutschen wir talwärts, skifahrerische Kenntnisse sind von Vorteil. Um 23.00 sind wir schon wieder unten und geben die Helme ab.

Dienstag 14. Juni 2011

Am Morgen buchen wir eine Rundfahrt im Boot rund um die Insel Stromboli. In Ginostra legen wir einen Zwischenstopp ein. Sehr malerisches Dörfchen, einziges Verkehrsmittel ist ein Eselskarren. Auch noch der älteste Vulkanschlot, das Inselchen Strombolicchio wird umrundet. Wer Lust hat kann hier noch etwas schnorcheln. Über Mittag Baden am schwarzen Strand in der Nähe des Hotels. Um 17.30 Abmarsch zur Sciara del Fuoco, zu einem Aussichtspunkt auf 400 m Höhe. Wir warten mehr als eine Stunde, sehen einen schönen Sonnenuntergang, eine Steinlawine, aber keine Eruptionen. Der Vulkan ist heute zu faul. Ziemlich müde sind wir kurz nach 22.00 zurück und gehen noch ins Restaurant.

Mittwoch 15. Juni 2011

Transfer nach Milazzo und weiter zur Südflanke des Aetna, ins Hotel Corsaro auf knapp 2‘000 m Höhe. Wir wandern noch ein bisschen in der Lava herum uind besteigen einige kleine Krater in der Nähe des Seilbahnparkplatzes. Etwas verloren sitzen wir fast allein im riesigen Speisesaal des Hotels und geniessen unser Nachtessen. Draussen ist es kühl und es regnet zeitweise.

Donnerstag 16. Juni 2011

Zum geplanten Aufstieg in die Gipfelregion kommt es leider nicht, Das Wetter ist dort oben zu gefährlich, dichter Nebel, Blitzschlag. Wir machen eine Ersatzwanderung westwärts durch Lava und verschiedene Vegetationszonen. Dann kommen wir in ein Gewitter und werden pflotschnass wie noch nie. Turi kann vorzeitig den Minivan nach Catania organisieren, und nach einem raschen Kleiderwechsel im Hotel geht’s los. Wir machen den zweiten Teil unserer Stadtbesichtigung und geniessen zum Abschluss ein edles Nachtessen.

Freitag 17. Juni 2011

Am Morgen verabschieden wir uns und fahren mit dem Bus zurück zum Camping Ionia. Dort übernehmen wir unser Womo und starten südwärts. In Siracusa geht’s zuerst in den Supermarkt, wo wir Getränke und Lebensmittelvorräte en masse einkaufen. Dann besichtigen wir das Teatro Greco, das leider mit Holzeinbauten ziemlich verunstaltet ist. Das ganze sieht nach Providurium aus. Wir laufen durch das Ohr des Dionysos (Felshöhle) und sehen auch das ziemlich vergammelte und zugewachsene römische Amphitheater. Schade! Gegen Abend erreichen wir den südlichsten Punkt Siziliens: Portopalo. Wir beziehen Quartier auf dem Camping Capo Passero.

 

Samstag 18. Juni 2011

Bade- und Waschtag. Sehr windig. Beim nahegelegenen Hafen sehen wir abgewrackte Flüchtlingsboote aus Nordafrika.

Sonntag 19. Juni 2011

Weiter geht’s nach Ragusa, in den sehr schönen Altstadtteil Icla. Ein riesiger Dom, Barockbauten und ein grosszügiger Stadtgarten befinden sich auf einem Felsen. Wir spazieren herum und geniessen die entspannte Sonntagsatmosphäre. Dann fahren wir westwärts weiter. Wir halten noch kurz beim Castello di Falconara, das aber privat und nicht zugänglich ist. Kurz vor Agrigento beziehen wir im Camping Valle dei Templi Quartier.

Montag 20. Juni 2011

Der öffentliche Bus bringt uns zum Eingang der archäologischen Zone unter der Stadt Agrigento. Einzelne griechische Tempel sind sehr schön erhalten (oder restauriert worden). Die ganze Anlage ist als Weltkulturerbe sehr gepflegt. Die Anzahl der Reisegruppen hält sich in Grenzen, man ist manchmal fast allein. Das archäologische Museum ist am Montag leider geschlossen. Gegen Mittag fahren wir den Berg hinauf ins Zentrum von Agrigento. Malerische Altstadt mit schmalen steilen Treppengassen, die Kirchen sind aber alle geschlossen. Spätes Mittagessen im Schatten vor einer kleinen Trattoria. Tische und Stühle stehen ziemlich schräg auf der Gasse. Am Nachmittag fahren wir zurück zum Camping und erfrischen uns im Swimmingpool.

Dienstag 21. Juni 2011

Wir fahren weiter und besichtigen die Ausgrabungen von Eraclea Minoa. Hauptattraktion ist das sehr schön gelegene Theater mit Blick aufs tiefblaue Meer. Wir montieren die Wanderschuhe, lassen das Womo auf dem Parkplatz stehen und wandern auf einem interessanten Rundweg zum Capo Bianco. Wir nehmen ein kurzes Bad unter den weissen Klippen, dann kraxeln wir wieder hoch. Den Nachmittag verbringen wir am Traumstrand des Camping Ericlea Minoa. Die Regelungsdichte des Campings erinnert uns an die frühere DDR, man wird sogar mit einem weissen Armbändeli versehen.

Mittwoch 22. Juni 2011

Aufbruch nach Selinunto. Wir wandern im weitläufigen Ausgrabungsgelände herum. Gleich beim Eingang steht ein sehr schön erhaltener, grosser Tempel. Die Säulen und Säulenfragmente haben riesige Durchmesser. Nach etlichen Kilometer Fussmarsch gibt’s Panini auf dem Parkplatz. Nach einer kurzen Irrfahrt finden wir nachher auch noch den antiken Steinbruch Rocce di Cusa, wo die Säulenabschnitte aus dem Felsen geschlagen wurden. Wir fragen uns wie die alten Griechen das bewerkstelligt haben und wie die riesigen Teile transportiert wurden. Gegen Abend sind wir auf dem Camping in Mazara. Ein Angestellter war lange in der Schweiz und spricht fliessend Schwyzertütsch.

Donnerstag 23. Juni 2011

Am Morgen besichtigen wir zuerst Mazara. Die Altstadt ist sehr stark nordafrikanisch geprägt, einzelne Geschäfte sind arabisch angeschrieben. Dazwischen stehen jede Menge Barockkirchen. Wir kaufen hier noch einen meterlangen geflochtenen Knoblauchzopf, nützt vielleicht als Mückenschutz im Womo. Dann geht es weiter durch Marsala nach Mozia. Die Küste ist hier sehr flach, überall sind Salinen. Mit dem Schiff fahren wir zur Insel San Pantaleo. Besichtigung der antiken Ausgrabungen. Hier stand eine Stadt mit über 50‘000 Einwohner. Zurück an Land kaufen wir noch Meersalz (Fleur de sel, nur nicht so teuer wie in Frankreich). Nachher geht’s weiter nach Bonagia unterhalb Valderice auf einen altertümlichen Zeltplatz. In der Nähe gibt’s ein gutes Restaurant.

 

Freitrag 24. Juni 2011

Am Morgen fahren wir nach Trapani. Dort nehmen wir die gemütliche Gondelbahn hinauf nach Erice. Die Altstadt ist traumhaft auf einem Felsberg in über 500 m Höhe gelegen. Man glaubt, fast bis nach Afrika sehen zu können. Mehrere Stunden bummeln wir von Kirche zu Kirche, von Platz zu Platz. Am späten Nachmittag geht’s weiter nach Segesta. Ein sehr gut erhaltener griechischer Tempel mit Autobahnanschluss. Hoch oben steht noch ein kleines Theater. Unsere Füsse sind froh, dass es mit dem Shuttlebus erreichbar ist. Ziemlich erschöpft nach dem langen Tag erreichen wir den Parkplatz beim Südeingang des Zingaro-Naturparks hinter Scopello. Hier übernachten wir.

Samstag 25. Juni 2011

Am Morgen unternehmen wir eine schweisstreibende Wanderung längs der Küste mit vielem Auf und Ab durch den sehr schönen Park. An einem kleinen Büchtli machen wir Badepause. Die reine Wanderzeit beträgt hin und zurück gut 4 Std. Wir hätten mehr Wasser mitnehmen sollen, die letzte halbe Stunde quält uns der Durst. Nachher verschieben wir auf einen Camping bei Castellammare mit super Sandstrand. Hier können wir gut die Zeit bis zur morgigen Fährenabfahrt überbrücken.

Sonntag 26. Juni 2011

Am Morgen wird nochmals gebadet. Weil es Sonntag ist, hat es massenhaft Leute am Strand. Kurz nach 15.00 Uhr sind wir dann wieder im Hafen von Palermo. Die Stadt ist wie ausgestorben. Das übliche Warten beginnt. Um 21.00 Uhr fährt die Fähre pünktlich ab.

Montag 27. Juni 2011

Schon um 17.30 Uhr fahren wir in Genova mit dem Womo aus der Fähre und in den heftigen Stadtverkehr. Richtung Norden wird es ruhiger und ohne Probleme erreichen wir Chiasso. Der Gotthardtunnel ist wegen Bauarbeiten gesperrt, so nehmen wir den Weg über den San Bernardino, aber auch hier verlieren wir in Umleitungen viel Zeit.

Dienstag 28. Juni 2011

Ankunft in Winterthur um 01.30 Uhr. Erst beim Ausladen am nächsten Morgen merken wir, dass während der Überfahrt auf der Fähre in unser Womo eingebrochen wurde und die Türe nachher wieder geschlossen wurde, so dass wir im ersten Moment nichts bemerkten. Verlust: Schweizer Geld, Bettinas Notebook, die SD-Card mit ihren Fotos und weiteres Kleinzeugs.